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Mutation BRAUN

Sie ist vielleicht die erste Mutation, die Ende der ´80er Jahre definiert wurde. Phänotypisch gekennzeichnet ist diese Mutation durch die Umwandlung der schwarzen Farbe in dunkelbraun, wobei die phaeomelanischen Zonen und das Lipochrom fast nicht betroffen sind. Diese Mutationen sticht aufgrund ihres charakteristischen hohen Phaeomelaninanteils in den südlichen Unterarten heraus; beim major wirkt die Selektion auf diese Mutation nicht gut, weil die Mutation dort oft zu großen Defekten führt, wie z.B. eine unterbrochene Kalotte, eine verwirrende Brustzeichnung usw.

 

 

ERBGANG: geschlechtsgekoppelt rezessiv

 

HÄUFIGE DEFEKTE: fehlende Oxidation mit stark verschwommenen Pigmenten und unterbrochener Kalotte.

 

 

Mutation ACHAT

Es handelt sich hierbei vielleicht um die "technisch" schönste und spektakulärste Mutation, aufgrund des Kontrastes, der sich zwischen den stark zurückgebildeten phaeomelanischen Zonen und den fast intakten eumelanischen Zonen ergibt. Beachtlich ist das Ergebnis beim Männchen, weil das männliche Geschlecht durch eine geringere Phaeomelaninquote gekennzeichnet ist, die in der Unterart major- charakterisiert durch einen niedrigen Phaeomelaninanteil- zu Geltung kommt.

 

ERBGANG: geschlechtsgekoppelt rezessiv; allelomorph zur Mutation Lutino

 

HÄUFIGE DEFEKTE: übertriebene phaeomelanische Patina in der oberen Brust und am Rücken; Zeichnung auf Rückenhöhe vorhanden; Umwandlung des gewünschten Silbergrau am Rücken in verwaschenes Braun

Mutation ISABELLA

Sie ist keine wahre Mutation, weil sie von keinem "neuen" Gen verursacht wird, sondern aus der Überschneidung der Mutationen Braun und Achat entsteht. Der Selektionsweg führt über die Paarung eines Achat mit einem Braun, woraus anzestrale männliche Erbträger von Achat und Braun entstehen; bei einer neuerlichen Paarung ergeben diese durch Crossing-over "rekombinierte" Weibchen, welche beiden mutierten Gene auf dem selben Geschlechtschromosom tragen. Sobald sich das Genpaar einmal gebildet hat, wird es durch "linkage"( Genverband) der Brut weitervererbt und es kommt in den folgenden Paarungen selten zu einer Auftrennung durch Crossing-over.

 

ERBGANG: geschlechtsgekoppelt rezessiv

 

HÄUFIGE DEFEKTE: übertriebene Phaeomelanin Patina in der oberen Brust und am Rücken; Vorhandensein einer Zeichnung am Rücken, generell übertriebene Oxidation

Mutation PASTELL

Es ist keine sonderlich auffällige Mutation. Warscheinlich handelt es sich um die erste, die fixiert wurde. Doch ist ihre Funktion in der Zukunft der Stieglitz-Mutationen von größter Bedeutung, weil sie mit keiner der geschlechtsgebundendenen Mutationen allelisch ist, weßhalb sie mit diesen problemlos überschnitten werden kann. Kreuzt man ein mutiertes Pastell-Individuum mit einer anderen Mutation, entstehen Passepartouts, aus denen durch Crossing-over das erste "rekombinierte" Weibchen gebildet werden kann.

 

ERBGANG: geschlechtsgekoppelt rezessiv

 

HÄUFIGE DEFEKTE: unregelmäßiges und teilweise sogar fehlendes Kreuz

Mutation Lutino

Unter den geschlechtsgekoppelten Mutationen bringt diese die stärksten und spektakulärsten Effekte. Die ersten fixierten Individuen gingen von einem in Algerien gefangenen Weibchen aus, das nach langen Irrwegen nach Europa gelangte. Es handelt sich dabei nicht nur um eine wunderschöne, sondern auch extrem wichtige Mutation, denn sie zwingt zu einer Revidierung der Literatur bezüglich der wahren Effekte dieses Gens auf die Melanine. Wenn zwar beim Grünfink (die erste Art bei der diese Mutation studiert wurde) das Lutino-Gen prinzipiell für die komplette Inhibierung der Phaeomelanine und schwarzen Eumelanine verantwortlich war, so muss im Lutino-Stieglitz diese Definition revidiert werden: Phaeo ist gänzlich eliminiert, während Eumelanin leicht, aber eindeutig vorhanden bleibt.

 

ERBGANG: geschlechtsgekoppelt rezessiv, allelomorph zur Mutation Achat

 

HÄUFIGE DEFEKTE: zu deutliche Zeichnung, so dass fast ein "echter" Satinet entsteht, bzw. zu verschwommene und fehlerhafte Zeichnung

Mutation Albino

Eine äußerst auffällige Mutation, die in der Zucht des Belgiers Roland Raskin in einem major-Stamm aufgetaucht ist. Wie auch beim Menschen führt der Albinismus zu beachtlichen Sehproblemen und ganz allgemein zu physiologischen Problemen. Deswegen konnte sich bisher diese spektakuläre Mutationsvariante in den Zuchten nicht verbreiten.

 

ERBGANG: autosomal rezessiv

 

HÄUFIGE DEFEKTE: diese Mutation ist derart selten, dass keine eindeutigen Mängel oder selektive Tendenzen erkannt werden können. Der bisher vom belgischen Züchter erzeugte Stamm weist beste Requisiten bezüglich Größe und Form auf.

Mutation Opal

Eine Mutation, die vom italienischen Züchter Paolo Gregorutti in einem kleinwüchsigen Stamm fixiert wurde. Nach einem Raub der mutierten Tiere wäre diese Mutation beinahe verloren gegangen! Dem Züchter gelang es jedoch, durch mehrfache Versuche mit Erbträgern den Stamm wiederherzustellen.

 

ERBGANG: autosomal rezessiv

 

HÄUFIGE DEFEKTE: diese Mutation ist derart selten, dass keine eindeutigen Mängel oder selektive Tendenzen erkannt werden können. Spektakuläre Ergebnisse bringt zweifellos die Überschneidung mit Isabell.

 

 

Mutation Wit-Kop (oder Weißkopf - gelbe Schulter)

Eine neue Mutation, die bisher nur beim Stieglitz aufgetaucht ist und wegen der fehlenden schwarzen kalotte und der lipochromischen Färbung an den Schultern (Randdecken) bei uns auch als "Weißkopf-Gelbe Schulter" bekannt ist .

 

ERBGANG: autosomal rezessiv

 

HÄUFIGE DEFEKTE: angedeutete Zeichnung am Kopf;verronnene und unregelmäößige Gesichtsmaske durch Eliminierung des eumelanischen Randes.

Mutation Gelb

Exklusive Stieglitz-Mutation, die sich durch lipochromische Invasionen in Zonen auszeichnet, welche normalerweise kein gelbes Pigment enthalten. Dieses Phänomen betrifft nicht nur die weißen, sondern auch die melanischen Zonen, wie der Stieglitz Lutino Gelb zeigt.

 

ERGANG: autosomal dominant

 

HÄUFIGE DEFEKTE: übertriebene lipochromische Invasion mit besonders störendem Gelb, das eine unklare Zeichnung ergibt. Bei der Selektion müssen deutlich gezeichnete Exemplare verwendet werden ( wie die südliche Unterart), welche durch ihre sauberen und gut unterscheidbaren Zeichnungen einen Kontrast zum überschüssigen Lipochrom bilden.